Halbwahr - E.T. unter Palmen
Halbwahr aus Berlin weiß, was stimmt. Zumindest, wenn es vom Herzen kommt. Denn das muss es doch schließlich wissen, oder? Oder? Die Schwermut, die damit einhergeht, das Gegenteil zu erfahren, bringt nicht nur ein schmerzhaftes Licht auf die Dinge, sondern auch eine musikalische Klangperle von berührender Qualität. Grau in allen seinen Tönen.
Im Mittelpunkt von Halbwahr steht der Berliner Michael Smosarski. Den Großteil des Halbwahr-Debüts hat er im Alleingang eingespielt – hier und dort unterstützt von Freunden aus den zahlreichen Musikprojekten, in denen er spielt, seit er 16 ist, und mit denen er seit seinen Teenagertagen die kleinen Bühnen der Republik betourt. Zweistimmiger Gesang, der sich vor Helden wie den Pixies verbeugt, eingebettet in Indierock und intimen Folk bringt er seine Musik in neuen Glanz.
“Erzähl einem Toten worauf sich die Lebenden freuen….”
Klingt magisch, ist es auch. Denn ich glaube, dass Smosarski verzaubert wurde. Aufgewachsen auf einem Schullandheim, im Hausmeistertrakt eines Schlosses, dem gegenüber sich eine mittelalterliche Burg befand, streifte er, wenn das Geländer und die Gemäuer verlassen lagen, stundenlang allein durch die leeren, alten Räume.
„Ich weiß noch, dass im Speisesaal ein Klavier stand“, Smorsarski. „Wenn man darauf spielte, dröhnten die Töne endlos in dem riesigen Raum, das ging durch Mark und Bein.“ Das Klavier ist der Gitarre gewichen, durch Mark und Bein geht die Musik immer noch.
Listen and Dream