Jolphin - Talking Flies

“Schon ganz schön makaber”, sagte meine Mutter, als ich ihr das neue Video zu Talking Flies von der Newcomer Band Jolphin zeigte. Was für sie makaber war, war für mich “endlich mal ein Anti Sommer Song”. Aber schön der Reihe nach. Die Single Talking Flies erschien am 30.07 bei ROLA Records/Believe und ist eine wunderschöne Klangperle aus Rock und Fliegenklatsche geworden. Es ist die zweite Singleauskopplung ihrer kommenden Debut-EP Sugar Shock Therapy, welche im Herbst erscheint.

Photocredits Michael Giefing

Photocredits Michael Giefing

Oliver Spitzer und Philipp Hackl aus Österreich bilden zusammen die Band Jolphin. Entstanden ist ihr Bandname aus den Vornamen, als sie noch zu dritt gespielt hatten. Im Interview mit MusicAustria verrät Hackl die Reihenfolge:

„J“ für Josef, „OL“ für Oliver und „PHI“ für Philipp. Das „N“ hat sich irgendwie dazu geschummelt. Außerdem erinnert Jolphin an „dolphin“ und Delfine finden wir cool.”

Sie kennen sich schon seit der Hauptschule und machen seitdem gemeinsam Musik. Ihre Vorbilder sind u. A. Cage The Elephant und The Libertines. Da kann es ja nur laut werden. Und so ist es dann auch.

Wir hören dreckigen Indie Rock à la Garage Punk. Mit Tempo, ehrlichen Texten und eingängigen Gitarrenriffs rocken sich die Österreicher durch ihre Perle.

Es ist ein Song, den man nicht zu ernst nehmen sollte. Oder doch? Immerhin geht es um Leben und Tod. Nur für wen? Reden wir eigentlich noch über Fliegen?

Der Showplatz ist ein senfgelbes Wohnzimmer. Mit dem Essen kommen die ungeladenen Gäste und die haben ziemlich lange Tentakel. Während sich feingliedrige Finger in Haaren und Essen breitmachen, sinniere ich fasziniert über Bastelarbeiten aus Alutellern. Ein kleiner Schauer kann einem bei dem Anblick schon über den Rücken laufen.

Letzten Endes kommt es, wie es kommen musste. Der Kampf der Spezies bricht an. Wie es ausgeht, verrate ich an dieser Stelle nicht. Es sei nur gesagt, rockende Fliegen haben auch was…

Talking Flies ist ein Gute-Laune-Song, der mehr als überfällig war. Immerhin hat der Sommer auch nervige Seiten. Er könnte zur alljährlichen Last Christmas Hymne mutieren, nur für den Sommer halt. Dann wird er von allen Herbstliebhabern (ja! hier! genau :)) hervorgezogen und den Sonnenanbetern unter die Nase gerieben. Und da es so gut kling, haben alle etwas davon. Ich freue mich schon sehr auf das Album, wer weiß, was für Perlen da noch auftauchen werden. Wer das genauso sieht, dem sei die erste Singleauskopplung Sugar Shock Treatment ebenfalls zu empfehlen.

Musik, wie ich sie liebe.

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