Mark Welles - It Started Last Fall
Ich weiß, wir können es alle nicht mehr hören. Und dennoch: ein globaler Lockdown kann für viele ein Segen sein. Als ob sich die Kreativen Künste ihren Platz in den Stundenplänen der Menschen zurückerobert haben. So auch geschehen bei unserem heutigen Newcomer.
Mark Welles aus Morristown, NJ, entzückt mit amerikanischer Indie Folk- Popmusik. Gitarrenklängen a la Country Western Style werden verbunden mit Singer Songwriter Qualitäten. Sein Album ist das Ergebnis von Zeit. Eigentlich ist Welles schon sein ganzes Leben Musiker und Multi Instrumentalist, wie er sich selber gern bezeichnet. Doch wie es oft so ist, verliert sich die kreative Leidenschaft im (beruflichen) Alltag. Die Weichen wurden zugunsten einer anspruchsvollen Karriere gestellt. Mit Ausbruch der Pandemie, globalen Stillstandes und der Geburt seiner Tochter dann wieder erneut. Diesmal für die Musik. Er nutze die Zeit effektiv und fokussierte sich auf alte und neue Lieder. Alt, das waren die Musikstücke, die er schon seit Jahren mit sich herumtrug, aber nie veröffentlichte. Neu, das sind vor allem Musikstücke, die er in den letzten zwei Jahren schrieb. Allesamt Statements über die Liebe, Rückschläge und Neuanfänge.
“This album contains songs I’ve had in the vault waiting to see the light of day for years, as well as brand new ones that I wrote during the isolation of the pandemic. I’ve tried to present this material without pretense, and without layers of production. Just hear-felt songs representing themes I needed to express.”
Die 11 Songs seines selbst produzierten Debut Albums hat er im Heimstudio aufgenommen. Dabei verzichtet er auf vielschichtige Spuren. Alle Instrumente wurden von ihm eingespielt. Ein selfmade Künstler eben. Welles hat eine wunderbare schöne tiefe vibrierende Stimme, die bei dem ganzen Gesinge sehr weich bleibt. Ich glaub, das ist sein Geheimnis…
Es ist zeitgenössische Folk Musik geworden, mit einem Hauch von Rock, Pop und Blues im Anschlag. Er ist ein Virtuose auf seiner Gitarre, die mindestens genauso viel, wenn nicht mehr, Raum in seinen Songs einnimmt, wie sein Gesang. Die amerikanische Country Note ist hörbar. Da ich den nur bis zu einem gewissen Grad ‘hören’ mag, bin ich froh, dass es nur eine Komponente von vielen ist. Sobald man denkt, mit Cowboy Stiefeln losstampfen zu müssen, wechselt der Wind und trägt den Rock vorbei. Oder den Blues. Oder diesen universellen Lagerfeuer Touch. Er wirkt auch so ein bisschen wie ein Geschichtenerzähler, wenn er von den Auf und Abs in seinem Leben singt.
Ein Bass, der Geschichten erzählt.
Listen and Dream