McClendon
Indie-Folk Singer Songwriter McClendon hat im Mai seine neue EP McClendon herausgebracht. Sie ist eine musikalische Suche nach seiner Identität:
“This EP in particular feels like the first cohesive image of myself. I pushed the edges of what I thought I could do.”
Dabei ist Verletzlichkeit sein Hauptanliegen. McClendon ist ein selbstkritischer und aufmerksamer Künstler, der seine Inspiration aus Introspektion und Selbstgesprächen zieht. Einer der sensiblen, selbstkritischen mit hohen Ansprüchen. Er ist in Oklahoma aufgewachsen, im Akustik, Country und Folk Milieu. Mit seinen drei Brüdern zog er als Band durch die Gegend. Doch seine eigene Musik zu schreiben und zu produzieren war schon immer seine oberste Priorität und so entschied er sich, seinen eigenen Klang zu finden. “I knew early on that there was no going back for me, regardless if anyone cares about what I make,” so McClendon “It’s something I need to do.”
Für sein neues Album hat McClendon nichts dem Zufall überlassen. Er schreibt, produziert und nimmt seine Musik in Eigenregie auf. Unterstützt wird er dabei von Jeff Meelo und Gitarrist Ben Kitterman, doch die kreative Feder ist die seine und er gibt sie nicht mehr aus der Hand. Und das ist gut so: Seine Leidenschaft für das Übereinander- und Durcheinanderschichten von Klängen und Stimmen, für elektrische Sounds gepaart mit Erfinderreichtum führen zu einem Klangteppich zwischen Wärme und einer gewissen Darkness, den ich so noch nicht gehört habe. Prädikat wertvoll.
“I just want to create what feels honest. Something that isn’t afraid of the moment”
Es beginnt mit dem atmosphärischen Prolog Give It Up, dem ersten Gänsehautmoment der Platte. Es ist ein kurzes, aber feines Intro. Dann folgt Hot Summer Nights. McClendons dunkle tiefe Samtstimme paart sich mit einer gewissen “Smokiness”. Es entsteht ein fast schon zarter Sound. Halloween ist meiner Ansicht nach der poppigste Song des Albums und das Interlude Waterfalls ist der Beweis, dass man als Chorus manchmal nur sich selbst braucht. What I’ve Become ist die wunderschöne Singleauskopplung. Hier hören wir sein ganzes Können im Wechsel zwischen feineren melodischeren zu volleren Parts. Die Fanfaren am Ende könnten passender nicht sein und kreieren ebenfalls einen Gänsehautmoment. Oh I’ve tried… Es folgt Anger, eine wunderschöne dunkle Perle mit einnehmender Melodie. Save your anger, I can feel from here, singt er eindrucksvoll. Die letzte Single Gold gibt nochmal alles her, was seine Musik so aus macht. Also Schicht um Schicht Stimmenaufbau, der Klang von Wärme in den Synthesizern und diese dunkle Stimmung in den Harmonien.
Nach noch nicht mal einer halben Stunde ist alles vorbei. Da fragt man sich zurecht “Wie, das war schon alles?”
Aber es gibt ja glücklicherweise den Repeat Button und so drücken wir den einfach unermüdlich weiter…
Listen and Dream
