Old Mrs. Bates - Nothing Makes Sense
Es muss an der Luft liegen, dass Österreich eine Indie Rock Band nach der nächsten hervorbringt. Heute ist es das Duo Old Mrs. Bates, das mit der EP ‘Nothing Makes Sense’ (ROLA Records) seinen Weg in meine Playlist gefunden hat.
Old Mrs. Bates, das sind Schorsch und Valle, bzw. Georg und Valentin. Während ersterer singt und E-Gitarre spielt, bearbeitet letzterer Schlagzeug und das Bass-Synthie. Kennen tun sich die beiden schon seit ihrer Schulzeit, in der sie bereits zusammen gerockt haben. Zuerst in verschiedenen Schulbands, dann aber auch gemeinsam in Projektarbeit.
“Musik machen war schon in jungen Jahren ein großes Thema, war Rock Musik doch allgegenwertig in unserer Generation.” OMB
Ja, man könnte meinen, die glorreichen Tage des Rock sind wieder da - sofern sie denn verschwunden waren. Es hat lange keine Band mehr gegeben, die ich ohne zu Zögern auf den Rock Olymp hieven würde. Wenn es sein muss, auch persönlich. Die fünf Lieder der EP gehen mit starker Stimmgewalt, markanten Gitarrenriffs und einem Schlagzeug, das ein straffes Tempo vorlegt, sofort ins Ohr. Sie erinnern mich stark an die frühen Songs von Mando Diao. Der Vergleich wird mir nicht übel genommen. Im Gegenteil: “Die frühen Mando Diao haben wir in der Tat in unseren Jugendjahren gerne gehört. Kommend von Indie- und Punkrock sind wir mittlerweile Fans von ebenfalls dreckigen Blues- und Alternative Rock. Inspiration kommt z.B. von Black Pistol Fire, Reignwolf, oder Jack White. Erst genannte, wie auch Black Keys oder Royal Blood sind als 2-Mann Bands natürlich auch Vorbilder.” OMB
Nicht nur die Musik, auch Filme spielen für ihre Songs eine wichtige Rolle. So inspirierte der (Nicht-) Charakter Norman Bates Mutter aus Hitchcocks Thriller Psycho sie zu ihren Namen. Furchteinflößend wird es aber nicht. Selbst das bisschen Bad Boy Image, das sie durch ihre Musik durchscheinen lassen, ist mehr sexy als bad. Österreicher eben…
Und schon sinniere ich über ein Rockkonzert in den Bergen nach. Kugelblitze wären nichts dagegen. Aber wer braucht schon den Hall der Berge? Machen wir doch einfach den Verstärker an. Gitarrenverzerrter Rock, ohne Kompromisse. Mit einem Megaphone bewaffnet, schreit Sänger Schorsch alles heraus. Mal schmachtend, mal wütend, mal humorvoll. Es sind Lieder von der Realität, rockig verpackt. Obwohl sich die persönliche Favoritenliste “naturgemäß” immer ändert, macht ihnen die Klangperle Apple Trees zurzeit viel Spaß zu spielen. Kleiner Hinweis, es handelt sich dabei um den Schmacht-Hüftschwung-Rocksong. Man merkt, die beiden haben Spaß an der Sache.
Und das kommt an. Auf die Frage nach der besten Liebeserklärung von Fans wird tief in die Erinnerungskiste gegriffen.
“Da gab es so ein paar Momente, die in Erinnerung geblieben sind. Der Prägendste war vermutlich, als ein Freund von einer anderen Band meinte, unser Song „Coast“ hat ihn so geflasht und ihm ein Stück weit aus einer schwierigen Zeit geholfen.” OBM
Bei so guter Musik verwundert es nicht, dass es mehr als einen Moment gab. Und es kommen sicherlich noch mehr. Denn in diesem Jahr wird noch viel passieren: eine neue EP wird in den USA aufgenommen und auf Tour gehen Old Mrs. Bates auch noch. Im Oktober und November kommen sie dann nach Deutschland.
Da kann der Rock Olymp ja kommen…
Listen and Rock