A Mess - WOMAN - NO MAN

“Lasst uns tanzen!”

Mt diesen Worten leiten A Mess aka Dorte Hartmann und Per Gerhard Jørgensen ihr Konzert ein. Sie hauen in die Seiten bzw. auf das Schlagzeug und lassen die Stubnitz nur so auf der Elbe schaukeln.

photo credits: Tor Kolding

Denn dorthin hat uns das Duo gelockt. Anlass zur Feier ist das Release ihres Debutalbums WOMAN - NO MAN, das am 15.4 auf ihrem Label Puffin Artlab erschienen ist.

Das Album ist ein Plädoyer an feministische Rockmusik, die Männlein und Weiblein im Kampf vereint. Die Bühne wird zum Revolutionspodest. Rock ist schon lange nicht mehr männlich.

A Mess spielt Musik, die sich wie ein Puzzle aus Rock, Grunge-Pop und Power Pop zusammensetzt. Furchtlos werden tabuisierte Themen aus weiblicher Perspektive dargestellt: Frauen, die sich ihren Weg nach oben angeblich mit Schlafzimmerakrobatik „erkämpfen“. (Fuck your way to the top) Frauen, die am nächsten Morgen wieder einmal in Scham versinken wollen, weil jemand ausgenutzt hat, als sie auszunutzen waren. (Blame is a Dye) Frauen, die abseits von der Norm leben und sich dafür immer noch rechtfertigen müssen. (Champagne) Frauen, die der größte Feind von anderen Frauen sein können anstatt die beste Schwester, die wir je hatten. ( Gender Traitor) Frauen, die immer noch darum kämpfen, mit ihren Kurven das bessere Model zu sein, obwohl die Modeindustrie schon seit Jahren nur einen Typ bevorzugt. (We Gonna Fight)

Die Playlist liest sich wie ein Ausflug in die revolutionären Jahre der BH Verbrennung. Aber sie ist jetzt, und aktuell. Bevor die nicht politisch Interessierten ihre Nase rümpfen, schnell noch ein Zitat von Dorte:

„Dieses Album soll ein Leuchtfeuer für die jüngere Version von mir selbst sein, eine Stimme, die in der Mainstream-Kultur selten zu hören ist, und es soll Gespräche anregen und Veränderungen bewirken. Musik ist nicht nur Noten und Melodien; sie ist ein mächtiges Werkzeug für die Revolution. Ich bin hier, um den Status quo aufzurütteln, das Patriarchat herauszufordern und ein Zeichen in der Welt zu setzen."

Und das hat sie gemacht an diesem Abend. Wie eine Rockgöre erster Klasse. Und genau das ist es, was die Musik von A Mess besonders macht: die Performance. Es wird nicht einfach nur gesungen. Nein, scheiß auf Notenblätter. Es geht um Passion und den Aufstieg zum Olymp. Wen interessiert schon technische Schwierigkeiten? Die Lieder sind eh in Fleisch und Blut übergegangen. Hörer der aufgenommen Platte könnten hier ein wenig enttäuscht bzw. irritiert sein. Wie eine A und B Seite wirken Recording und Performance im Vergleich. Dabei ist das eine ist nicht schlechter als das andere. Aber lasst euch von einer, die beides kennt (ja, ich hier :D) gesagt sein, dass man A Mess nicht gehört hat, wenn man sie nicht live erlebt hat.

Also unbedingt ein Ticket zum nächsten Live Konzert sichern und mit dem Duo die Welt verändern. Und dann rocken wir uns the way up to the top!

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