BORKA BALOGH - Light
Bühne frei für eine Newcomer Band aus Utrecht und wunderschönsten Indie Pop. Die Band Borka Balogh, benannt nach ihrer ungarisch stämmigen Frontfrau, besteht aus ebenjener, Marieke Berkvens, Remy de Kok, Moniek Roeloffs und Jorn Kortooms. Wenn man die Musik beschreiben will, würden Attribute wie verträumt, dunkel, hoffnungsvoll und berührend fallen. Dabei werden der Kampf gegen innere Dämonen genauso thematisiert wie der Kampf gegen soziale Tabus.
Alle Karten auf den Tisch also.
Light ist Bestandteil der EP ‘Femina Bellator’, es ist bereits ihre zweite und erschien Anfang Oktober. Vergangenheit, Zukunft und Gegenwart reichen sich die Hand. Drei Songs repräsentieren drei unterschiedliche Kämpfe, die die Frauen heutzutage ausfechten (müssen). Die moderne Kriegerfrau schlägt nicht mehr à la Xena um sich, nein, sie reflektiert und hält Introspektion, während sie ihrer Frau steht und einfordert, was ihr rechtmäßig zusteht. Die Verbundenheit zu der ungarischen Heimat merkt man der Sängerin übrigens an. Der Bezug zur Familie fällt vor allem in den Texten der ersten beiden Songs auf.
Wie klingen sie denn jetzt?
Nun, gefühlt widmet sich die Musik ganz der Sängerin. Nicht umsonst ist es ihre Band. Gitarren, Schlagzeug, Synthesizer schaffen einen Raum für Borka Baloghs Gesang, den sie auszufüllen versteht. Eine klare, helle Stimme, die jedoch voller Kraft die Höhe nimmt, verdammt aufrichtige und sich verletzbar zeigende Texte (“drop the razorblade”) und ein Layering von Vokalen und Akkorden, das einen in den Bann zieht. Evanescence goes Aurora? Es geht auf jeden Fall ins Eingemachte. Doch bei all den dunklen Abgründen, die sich auftun, gibt es ein Licht am Ende des Tunnels. Noch ist nicht alles verloren. Aber beide Seiten dürfen da sein. Schön dargestellt im Video mit einer “weißen” und einer “schwarzen” Borka.
Years of Breakdown ist mein persönliches Highlight der EP. Die Klangperle beginnt wie eine Kampfansage. Nordische angehauchte Schläge, ein langgezogener Gitarrenklang und dann sie. Fast schon episch. Mit der Zeit wird das Tempo dichter und steigert sich in ein fulminantes Ende. In der Perle geht es Femina Bellator like um die Erkenntnis des Geben und Nehmens, Gleichberechtigung in der Liebe und den Mut, endlich für sich einzustehen.
“What do you sacrifce for me?” will sie wissen.
Hörzeit, meine Liebe, gaaaanz viel Hörzeit…
Listen and Fight