NÆSH - Okapi Lagoon EP

NÆSH ist eine Newcomer Band, die Indie Rock zu einer wunderschönen neuen Klangfarbe verhilft. Gegründet im Sommer 2018, aus den Gefilden Berlin und Oldenburg stammend, bastelte das Quartett ausgiebig an seiner Musik. ‘Okapi Lagoon EP’ heißt das fertige Werk, enthält sechs Klangperlen und wurde im Oktober dieses Jahres veröffentlicht.

Pauli (Vocals), Arvid (Gitarre), Kuba (Drums) und Max (Bass)

Love Makes Me Blind

Wir befinden uns also in einer Okapi Lagune. Okapi, das ist das Tier, das sich nicht so richtig entscheiden konnte. Zebra oder Giraffe, was hätten Sie denn gerne? Als wäre das ihr Motto, präsentieren sie eine Sammlung bunter Indie Rock Perlen, die mal Lounge, mal Disco, mal Funk, mal Pop und Rock Einflüsse vorweisen. In so einer Lagune kann eben einfach alles passieren. Ihre musikalischen Vorbilder sind genauso bunt wie ihre Perlen: Dua Lipa, John Mayer, Royal Blood und Anderson Paak, um ein paar von ihnen zu erwähnen. NÆSH selbst sagt:

“In this EP we combined different indie genres with each other. This is why we call this baby a genre smoothie.

Ein Genre Smoothie also, oder auch Okapi. Produziert haben sie ihr Baby während der Lockdown Zeit im eigenen Home Studio.

Break These Chains Around My Heart

Blind Side gibt es gleich zweimal auf der EP. Einmal in lang, einmal in kurz - 20 Sekunden machen den Unterschied. Der Song handelt von der Verzweiflung, Abhängigkeit und dem Stress in einer toxischen Beziehung. “Love makes me blind, why do I feel for you?” Ab Minute 1:40 geht dann der (instrumentale) Kampf zur Befreiung der Unterdrückten los, Stichwort Gitarrensoli. Ab in die Freiheit! Die Extended Version ist eindeutig die stärkere der beiden.

Dear Mom ist ziemlich loungig geworden. So gechillt der Umgang, ganz nach dem Motto ‘Keep Cool Mama - hab dich (trotzdem) lieb’. Die Gitarren toben ihren Funk Bedarf aus.

Better Place ist mein Lieblingssong der EP. Das Tempo stimmt, der Drive stimmt, die Spannung zwischen den Gesangseinlagen, spacig schwebenden Gitarrenklängen und Drums, die mehr wollen, stimmt auch. Der Festival Charakter ist hier groß. Der Tanz Charakter auch. Dabei ist das Thema ein schweres: “I hope you’re fine, being in a better place now”.

Chains ist ein melancholischer Song, der sich den imaginären Ketten um das eigene Herz widmet. Er ist sehr melodisch mit einem Hauch Country Feeling geworden. Wir haben außerdem die Chance neue Töne von Paulis zarter Stimme kennenzulernen. Besonders schön ist der Moment, wenn das Lied in der zweiten Hälfte Tempo aufnimmt und uns tanzen lässt.

Auch bei One Word erklingt ihre helle Stimme, fast schon zeitlos alterslos, eine Stimme die Pop und Rock kann. Im Song sind sie auf der Suche nach dem einen Wort des Gegenübers. Immer dieses Schweigen der Lämmer…

Insgesamt kann man sagen, dass die Musik von NÆSH für so junge Menschen recht reif klingt. Sie haben ihren eigenen Klang entwickelt, kreieren schöne Breaks und schaffen es, Indie mal so richtig Indie werden zu lassen. Dabei gibt Paulis Stimme den Ausschlag.

Listen and Repeat

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HÆCTOR- Edges

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