Nik Brinkman - Secret Stairs

Nik Brinkman ist ein Allroundkünstler, wie er im Buche steht. Der Fotograf aus Wellington, Neuseeland, hat bereits als Musiker und Produzent eine beachtliche Laufbahn hinter sich. In verschiedensten Musikprojekten (uA Junica, Over The Atlantic) mitgewirkt, getourt mit The Naked And Famous und Foster The People ist er ebenfalls Produzent für Josie Moon und Beach Blue. Langweilig ist anders.

Mit ‘Secret Stairs’ hat er jetzt seinen Platz in der ersten Reihe eingenommen. Es ist sein erstes Solo Album (erschienen bei Declared Goods) und enthält zehn Klangperlen, die allesamt wie Licht klingen. Davon scheint es in Neuseeland reichlich zu geben. Das Werk wurde in Zusammenarbeit mit seinem Freund Emanuel Lundgren von der schwedischen Band ‘I’m from Barcelona’ geschrieben. Dieser beantwortete und beriet Brinkman von Stockholm aus. Man muss halt kreativ werden in den Zeiten des Lockdowns. Gut, es vergingen Tag und Nacht bis zur Antwort (nichts für Ungeduldige), aber es war letztendlich effektiv.

Ein Album von und mit der Liebe

‘Secret Stairs’ ist ein Album voll mit Geschichten von der Liebe geworden. Ganz entzückend ist der Einstieg mit dem Lied Silent Cities. Wir erhalten eine Voice Message einer weiblichen Anruferin, die von ihrem Traum erzählt. Ja, dementsprechend schräg ist es… Shallow trägt fast schon philosophische Züge, Candy erzählt vom Anfang einer Liebesgeschichte, wenn alles noch neu und aufregend ist und die Farben leuchtend sind. Die Single Halloween hat mich sofort an einen sonnigen, aber melancholischen Herbsttag erinnert. Wie unschwer zu erraten ist, handelt es sich dabei um den 31. Oktober. Wir ziehen durch die Straßen. Mit der Liebe im Kopf. Sugarland ist eine hynmenhafte Klangperle und auf dem Album meine liebste. Sie ist einfach so majestätisch. The Beach folgt auf Platz zwei, es ist ein Lied wie ein Sonnenaufgang geworden, bzw wie das Sternenlicht. “you’ve got sparkles in your eyes tonight” Wie ihr merkt, Nik Brinkman hat viele Varianten der Liebe in petto. Heaven ist eine weitere, diesmal von einem erzählt, der in der Rolle eines Freundes stecken geblieben ist. Zwei Duette gibt es auf dem Album. Open Roads mit Emanuel Lundgren und Rollercoaster featuring Alma Leta. Das Outro Secret Stairs leitet das Ende des Albums ein. Es klingt ein wenig nach Meditationsmusik.

Brinkman bleibt durch das Album hindurch seinem Klangteppich treu. Die Musik bleibt beständig, heißt vor allem die Lautstärke. Gespielt wird mit Rhythmus, Worten und der Dichte der Klänge. Es ist eine sehr sanfte Musik, melancholisch, ätherisch, verträumt und philosophisch angehaucht. Ein Album für Verliebte, glückliche und unglückliche zugleich. Das Schöne ist, dasss seine Musik so hell klingt und die perfekte Balance zwischen Melancholie und Freude findet.

So versprechen diese zehn Songs kurzweilige dreißig Minuten, in denen der Herbst auf einmal gar nicht mehr so dunkel erscheint.

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