Perlen der Woche

Charts waren gestern. ‘Perlen der Woche’ sind heute. Es handelt sich dabei um eine auserwählte Klangperlen - Liste von neuen Singles, EPs und Alben, die ich aus Zeitgründen nicht besprechen kann, euch aber nicht vorenthalten möchte. Die Angabe der KW bezieht sich nicht immer auf das Datum, an dem das Werk des Künstlers veröffentlicht wurde. Zeit ist relativ und gute Musik hat kein Mindesthaltbarkeitsdatum. Wie immer gilt: schreibt mich gerne an, wenn ihr in diese Liste wollt.

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filt -Head Off - Pop

“Sometimes I wanna take my head off - No I dont mean to kill myself.” Wer von uns hat das nicht auch schon einmal gedacht? Einfach mal eine Auszeit nehmen vom Gedankenkarussell, das hat sich auch filt gedacht. Eine entspannte Pop Perle, die einen in den verdienten Erholungsurlaub schickt. Das ist doch mal was, findet nicht nur die Möwe aus dem Video.

Anton Commissaris - She’s Not The Hurting Kind - Jazz

Diese Jazz Perle a la Frank Sinatra erzählt von den Leiden des verliebten Mannes. Schwungvoll, charmant mit Augenzwinkern und einem Background Chor bringt das Lied den Country Stil zum Leuchten. Vor allem die Geige und ihr Soli macht dieses Stück besonders. Selbst die Instrumente flirten miteinander. So viel Knistern in der Luft, nicht nur vom Schnee unter den Füßen. Kein Wunder, dass der Protagonist den Verlockungen der Liebe nachgibt…

Magna Zero - All Must Go - Rock

Ein Echo aus Gitarren leitet diese Klangperle ein. Ein wenig bedrohlich und aggressiv, aber vor allem mit dem nötigen Drive. Das schöne an diesem Lied ist, dass es die gängigen Song-Schemata ignoriert. Aber es ist kein Instrumental Song, so wie man es zunächst vermutet. Sänger Jason performt mit einer Rock Attitude und hält in einer fröhlichen Weltuntergangsstimmung die Fahne hoch. “All Must Go depicts the personal and collective struggle to free the self from attachment by letting go of what we fear to lose the most.” Im Video zur Perle führen sie die Folgen unseres Materialismus vor Augen. Respekt und Mitgefühl geht eben auch rockig…

Ingrid St-Pierre - L’Onoclée - Chanson

Ingrid ist zurück! Diesmal mit einem bezaubernden Chanson aus Gitarrengezupften - und zarten Klaviertönen. Verbunden mit einem zwitschernden Gesang aus Puderzucker und Sternenglitzer. So sanft, so weich und zum Dahinschmelzen. Je sais rien…singt sie. Ich weiß nichts. Und irgendwie versteht man dieses Gefühl von Nichtigkeit der alltäglichen Weltgeschehnisse hinsichtlich der Liebe.

Stephen Philip Harvey - O Come, O Come, Emanuel! - Jazz

Weihnachtsstimmung a la Jazz darf natürlich nicht fehlen. Aber keine Angst, dieses Stück wurde auf eine Art arrangiert, die Hüftschwung und Weihnachtsbäume mit der Verspieltheit von Jazz Klängen und Lametta verbindet. Es flackert hier nicht nur das Kerzenlicht und geflirtet wird nicht nur unter dem Mistelzweig. Das Trompetensolo kommt von Tommy Lehman, ansonsten tobt sich Stephen Philip Harvey fröhlich aus. Endlich mal ein Weihnachtslied, das ich akzeptieren kann.

Maria Karakusheva - Nine - Instrumental

Manchmal ist Musik so schön, dass sie weh tut. Maria Karakusheva hat ein Werk erschaffen, das eine Hymne für jede Mutter sein könnte. Die preisgekrönte Komponistin für klassische und zeitgenössische Musik ist zurzeit sogar als Filmstudentin eingeschrieben. Bereits drei Alben hat sie produziert und kleine Filmstücke mit ihren Künsten untermalt. Im Video zu ihrer Klangperle glitzert und strahlt sie mit jedem Stern um die Wette. Entstanden ist Nine natürlich während ihrer Schwangerschaft und stellt den Eintritt in ihre neue Lebensphase dar. Ihre Finger streicheln Rundungen und Klaviertasten gleichermaßen, dramatische Töne verzaubern mal in sanfter, mal in dynamischer Natur. Ein Musikstück für Filmkompositionen, Dia-Abende und alle, die den Müttern dieser Welt ein Denkmal setzen wollen.

Henry Aberson - How You Feel - Jazz-Rock

But I’ll never forget how you made me feel - Like i was lost but headed in the right direction. Henry Aberson kreiert eine samtige Jazzperle, die Herzschmerz mal ganz anders aussehen lässt. Eine Stimme wie Seide streichelt die geschundene Seele, verpackt Vorwürfe in Geschenkpapier und gibt Hoffnung, wo eigentlich keine mehr ist. Ein Gitarrensolo verbindet zwei Welten, die Instrumente sind gefällig, denn viel darf diese Stimmgewalt nicht stören…