The Bombhappies - Boléro
War das schon alles gewesen?
Eine Frage, die sich so mancher Fan von Lieblingsbands gestellt haben muss. Aber wir wären nicht in der Zeit der Comebacks, wenn nicht auch die fünf Stockholmer Jungs von The Bombhappies mit neuer Musik wieder auftauchen würden. Was ABBA kann, können sie schon lange.
Entstanden sind The Bombhappies vor fast dreißig Jahren im Jahr 95 in Karlstad, Schweden. Sie gelten immer noch als Geheimtipp. Ihren Stil beschreiben sie selbst als eine Mischung aus frühen neunziger US College Rock, siebziger Jahre schwedischen progressive Rock und 80er British Post Punk. Eine faszinierende Kombination von Musiktalenten.
Und täglich grüßt das Murmeltier
Der Comeback Song Boléro ist eine Hommage an eben jenen Boléro von Maurice Ravel. Wie das Vorbild besteht auch Bombhappies Boléro aus einem Thema, das sich immer und immer wieder wiederholt. Ganze neun Minuten lang. Thematisch geht es um eine langjährige on-off Beziehung, deren Zyklus sich in der Musik widerspiegelt. Eine Melodie, ein Rhythmus, verschiedene Orchestrationen. Die Musiktheoretiker unter euch haben sicherlich ihre Freude.
Der Song beginnt wie ein Waldspaziergang am frühen Morgen. Ich höre eine Mundharmonika im Klangmeer heraus. Die erste Runde geht an das Orchester. Im zweiten Akt steigt der Gesang ein und erzählt von der turbulenten Beziehung. Der Tonfall bleibt aber neutral, als wäre alles sch* - egal. Es ist ja wie es ist… alles ein dahinplätschernder Fluss. Und so wechseln sich die Darstellungsformen ab. Mal mit, mal ohne Gesang. Durch die verschiedene Orchestrierung bleibt der Song unterhaltsam. Steigerung ist weder in der Lautstärke noch im ‘Drama - Modus’ zu erkennen. Streckenweise wird Boléro zwar etwas voller, nur um dann wieder dahinzuplätschern und mit Vogelgesang abzuschließen.
Ich wünsche keinem eine solche Beziehung, aber die gewonnene Inspiration sollte man nicht außer Acht lassen. Mitsingen kann am Ende auch jeder.
Ohrwurm? Check
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