Benedikt - Purple and Green

Es wird mystisch, melancholisch und verträumt: die norwegische Band Benedikt kreiert wunderschöne Musik à la Indie Folk in einer ganz besonderen Klangfarbe.

Die Newcomer sind in ihrem Heimatland eigentlich keine Newcomer mehr. Bereits mit ihrem ersten Album ‘Communal Work’ aus dem Jahre 2019 wurden sie in Norwegen bekannt und groß gefeiert. Ihre Songs wurden in den lokalen Radios rauf und runter gespielt und auch weltweit sorgten sie bereits für erste Lobeshymnen.

Die Band Benedikt, die eigentlich ein kleines Orchester ist, besteht aus neun Mitgliedern. Im Zentrum aber steht der Musiker Hans Olav Settem. Den jungen Norweger zog es nach Oslo, nachdem er kurz zuvor von einem Internat in Bergen geflogen war. Es war wohl zu eng für den Freigeist, dessen Vorbilder Elliott Smith und die Folksängerin Vashti Bunyan sind. In Oslo angekommen, sammelte er alte und neue Freunde um sich und langsam, aber sicher entstand die Band Benedikt.


Traces of your eyes, you left me traces of the sky I never knew

Die Single Purple and Green kam am 12. März heraus (Label Koke Plate) und wurde auf Spotify bereits über 20.000 Mal gespielt. Größtenteils wohl von mir…

In der Klangperle geht es darum, verliebt zu sein, aber nicht zu wissen, wie man damit umgehen soll. Hintergrund ist oben erwähntes Internat, in dem sogar physischer Kontakt verboten war. Dass das kein guter Ausganspunkt für Liebe sein kann, sollte klar sein. Fast schon vorsichtig beginnt Sänger Settem an zu singen. Man sieht ihn vor sich, wie er dort im Schatten steht und seinem Schwarm hinterher schmachtet.

Ich komme mir beim Hören ein wenig vor wie auf einer Frühlingswiese. Ganz zart fängt die Melodie der Klangperle an, Gitarrenklänge spielen miteinander, nur um sich dann zum Refrain hin zu einem “Meer” zu erheben: ”Traces of your eyes, you left me traces of the sky I never knew. And in the place we used to hide, you left me traces of a pride I never knew'“

Hach ja….

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Purple and Green is a song that is very special to us, and that has been with us for many years without being properly recorded. It's about being heavily in love and not knowing how to act on it, inspired by studying at a strict christian boarding school where physical intimacy was still a taboo. We also feel like this song captures the essence of our second album, with its dreamy, playful arrangement and an unconventional mix of musical elements.” (Benedikt)

Balcony Dream

Am Freitag (16.04) kommt übrigens das neue Album mit dem romantisch anmutendem Titel ‘Balcony Dream’ heraus. Ich durfte schon mal reinhören. Es ist eine Symphonie geworden, voll gepackt mit Melancholie, tiefgreifenden Texten und einer Ansammlung an hochbegabten Musikern, dessen Herz im gleichen Rhythmus schlägt. Es ist auf jeden Fall einen Hörversuch wert, selbst wenn man nicht auf diese Art von Musik steht. Denn ja, es lässt einen die Schublade der Folklore Musik neu überdenken. Sie ist ja gar nicht so altbacken und verstaubt, wie manch einer vermuten mag. Und zum Träumen laden die Klangperlen definitv ein.

Inspiriert wird Benedikt übrigens auch vom Zeitalter der Renaissance, was man vor allem in den Coverbildern der Singles entdecken kann. Kunst auf allen Ebenen, sozusagen.

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“Balcony Dream is an album of memories. It’s a sober salute of all the things we dwell upon as human beings - nostalgia, past love, dysfunctional relations and other ambiguities of life. All well covered topics in the folk music tradition, but dressed up in unconventional and playful arrangements and production. We want our music to sound both familiar and otherworldly at the same time, which we feel like we’ve really managed this time.» (Hans Olav Settem)


Wer also noch Musik für das Wochenendhaus in den (norwegischen) Bergen sucht, für den ist Benedikt genau die richtige Musik zum Träumen. Besonders empfehlenswert aber ist die Klangperle Purple and Green, die man dann einfach an seinen Schwarm schickt (mit Hinweis auf diesen Artikel) und so die erhoffte Botschaft übermittelt bekommt…

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